Untersuchungen über die perineurale Diffusionsbarriere an gefriergetrockneten Nerven
Identifieur interne : 000E72 ( Main/Corpus ); précédent : 000E71; suivant : 000E73Untersuchungen über die perineurale Diffusionsbarriere an gefriergetrockneten Nerven
Auteurs : Heinrich MartinSource :
- Zeitschrift für Zellforschung und Mikroskopische Anatomie [ 0044-3794 ] ; 1964-05-01.
Abstract
Zusammenfassung: An gefriergetrockneten Froschnerven wurden die Struktur und die Barrierenfunktion des Perineurium untersucht. I. Das Perilemma bzw. Neurothel bzw. Stratum internum ist mit den perineuralen Lamellen identisch. II. Auch das Perineurium des Froschnerven besitzt lamelläre Struktur. Die Anzahl der Lamellen beträgt beim Nervus ischiadicus 8–10. III. Die Diffusionsbarriere liegt in den perineuralen Lamellen. IV. Der Barriereneffekt läßt sich entsprechend den verwendeten Substanzen differenzieren in absolut positiv, d. h., die Substanz dringt in keinem Fall in das Nerveninnere ein, in relativ positiv, d. h., die Substanz dringt nur mit Verzögerung ein, und in negativ, d.h., die Substanz dringt ohne merkbare Verzögerung ein. V. Der Barriereneffekt zeigt Abhängigkeiten vom Molekulargewicht der Diffusionsstoffe, von ihrer Konzentration, ihrem Lösungsmittel, ihrer Einwirkungsdauer. VI. Der Barriereneffekt ist auch an gefriergetrockneten Nerven nachzuweisen, d. h., die Diffusionsbarriere ist, wenigstens im höhermolekularen Bereich, unabhängig von lebenden Zellstrukturen bzw. -funktionen. VII. Die Barriere stellt einen geeigneten Diffusionsschutz des endoneuralen Milieus dar. Alle experimentellen Befunde sind grundsätzlich nur von der Versuchsanordnung her verständlich, und es liegt in der Natur des Experiments, daß es nicht zu klären vermag, inwieweit die Ergebnisse nur das Korellat der jeweiligen Versuchsbedingungen sind.
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DOI: 10.1007/BF00332431
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I. Das Perilemma bzw. Neurothel bzw. Stratum internum ist mit den perineuralen Lamellen identisch. II. Auch das Perineurium des Froschnerven besitzt lamelläre Struktur. Die Anzahl der Lamellen beträgt beim Nervus ischiadicus 8–10. III. Die Diffusionsbarriere liegt in den perineuralen Lamellen. IV. Der Barriereneffekt läßt sich entsprechend den verwendeten Substanzen differenzieren in absolut positiv, d. h., die Substanz dringt in keinem Fall in das Nerveninnere ein, in relativ positiv, d. h., die Substanz dringt nur mit Verzögerung ein, und in negativ, d.h., die Substanz dringt ohne merkbare Verzögerung ein. V. Der Barriereneffekt zeigt Abhängigkeiten vom Molekulargewicht der Diffusionsstoffe, von ihrer Konzentration, ihrem Lösungsmittel, ihrer Einwirkungsdauer. VI. Der Barriereneffekt ist auch an gefriergetrockneten Nerven nachzuweisen, d. h., die Diffusionsbarriere ist, wenigstens im höhermolekularen Bereich, unabhängig von lebenden Zellstrukturen bzw. -funktionen. VII. Die Barriere stellt einen geeigneten Diffusionsschutz des endoneuralen Milieus dar. Alle experimentellen Befunde sind grundsätzlich nur von der Versuchsanordnung her verständlich, und es liegt in der Natur des Experiments, daß es nicht zu klären vermag, inwieweit die Ergebnisse nur das Korellat der jeweiligen Versuchsbedingungen sind.</div></front></TEI><istex><corpusName>springer</corpusName><author><json:item><name>Karl Heinrich Martin</name><affiliations><json:string>Anatomischen Institut der Universität München, Deutschland</json:string></affiliations></json:item></author><language><json:string>deu</json:string></language><abstract>Zusammenfassung: An gefriergetrockneten Froschnerven wurden die Struktur und die Barrierenfunktion des Perineurium untersucht. I. Das Perilemma bzw. Neurothel bzw. Stratum internum ist mit den perineuralen Lamellen identisch. II. Auch das Perineurium des Froschnerven besitzt lamelläre Struktur. Die Anzahl der Lamellen beträgt beim Nervus ischiadicus 8–10. III. Die Diffusionsbarriere liegt in den perineuralen Lamellen. IV. Der Barriereneffekt läßt sich entsprechend den verwendeten Substanzen differenzieren in absolut positiv, d. h., die Substanz dringt in keinem Fall in das Nerveninnere ein, in relativ positiv, d. h., die Substanz dringt nur mit Verzögerung ein, und in negativ, d.h., die Substanz dringt ohne merkbare Verzögerung ein. V. Der Barriereneffekt zeigt Abhängigkeiten vom Molekulargewicht der Diffusionsstoffe, von ihrer Konzentration, ihrem Lösungsmittel, ihrer Einwirkungsdauer. VI. Der Barriereneffekt ist auch an gefriergetrockneten Nerven nachzuweisen, d. h., die Diffusionsbarriere ist, wenigstens im höhermolekularen Bereich, unabhängig von lebenden Zellstrukturen bzw. -funktionen. VII. Die Barriere stellt einen geeigneten Diffusionsschutz des endoneuralen Milieus dar. 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I. Das Perilemma bzw. Neurothel bzw. Stratum internum ist mit den perineuralen Lamellen identisch. II. Auch das Perineurium des Froschnerven besitzt lamelläre Struktur. Die Anzahl der Lamellen beträgt beim Nervus ischiadicus 8–10. III. Die Diffusionsbarriere liegt in den perineuralen Lamellen. IV. Der Barriereneffekt läßt sich entsprechend den verwendeten Substanzen differenzieren in absolut positiv, d. h., die Substanz dringt in keinem Fall in das Nerveninnere ein, in relativ positiv, d. h., die Substanz dringt nur mit Verzögerung ein, und in negativ, d.h., die Substanz dringt ohne merkbare Verzögerung ein. V. Der Barriereneffekt zeigt Abhängigkeiten vom Molekulargewicht der Diffusionsstoffe, von ihrer Konzentration, ihrem Lösungsmittel, ihrer Einwirkungsdauer. VI. Der Barriereneffekt ist auch an gefriergetrockneten Nerven nachzuweisen, d. h., die Diffusionsbarriere ist, wenigstens im höhermolekularen Bereich, unabhängig von lebenden Zellstrukturen bzw. -funktionen. VII. 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Zusammen~assung An gefriergetrockneten Froschnerven wurden die Struktur und die Barrierenfunktion des Perineurium untersucht. I. Das Perilemma bzw. Neurothel bzw. Stratum internum ist mit den perineuralen Lamellen identisch. II Auch das Perineurium des Froschnerven besitzt lamell~re Struktur. Die Anzahl der Lamellen betr/~gt beim Nervus ischiadicus 8--10. III. Die Diffusionsbarriere liegt in den perineuralen Lamellen. IV. Der Barriereneffekt ls sich entsprechend den verwendeten Substanzen differenzieren in absolut positiv, d. h., die Substanz dringt in keinem Fall in das Nerveninnere ein, in relativ positiv, d. h., die Substanz dringt nur mit Verz6ge- rung ein, und in negativ, d.h., die Substanz dringt ohne merkbare Verz6gerung ein. V. Dcr Barriereneffekt zeigt Abhgngigkeiten vom Molekulargewicht der Diffusionsstoffe, yon ihrer Konzentration, ihrem L6sungsmittel, ihrer Ein- wirkungsdauer. VI. Der Barriereneffekt ist aueh an gefriergetrockneten Nerven nachzuweisen , d. h., die Diffusionsbarriere ist, wenigstens im h6hermolekularen Bereich</title><author><persName><forename type="first">Bou~ne</forename><surname>S~anthaveerarra Und</surname></persName></author></analytic><monogr><title level="m">Eine mit Chloroform gesKttigte Ringert6sung als Spftflfissigkeit beschleunigt die Diffusion yon 42K-Ionen aus dem ist allerdings an gefriergetrockneten Nerven ausgeschlossen</title><imprint><date type="published" when="1952"></date><biblScope unit="page" from="19" to="30"></biblScope></imprint></monogr><note>Ein. aktiver Transport gegen ein Konzentrationsgef/~lle, der immer lebende Zellen voraussetzt. unabh~ngig. yon lebenden Zellstrukturen bzw. -funktionen. VII. Die Barriere stellt einen geeigneten Diffusionsschutz des endoneuralen Milieus dar. Alle experimentellen Befunde sind grunds/itzlich nur yon der Versuchsanordnung her verst~ndlich, undes liegt in der Natur des Experiments, dab es nicht zu kli~ren vermag, inwieweit die Ergebnisse nur das Korellat der jeweiligen Versuchsbedingungen sind. Literatur AYKUT, R. : Die Bedeutung des Perineurium fiir das Verhalten des Froschnerven. Pfliigers Arch. ges. Physiol. 256</note></biblStruct><biblStruct xml:id="b3"><analytic><title level="a" type="main">Beitrag zur funktionellen Bedeutung des Perineurium am Froschnerven</title><author><persName><forename type="first">Bandmann</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">H</forename><forename type="middle">J</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">U</forename><forename type="middle">A</forename><surname>Mayet</surname></persName></author></analytic><monogr><title level="j">Z. Anat. Entwickl.-Gesch</title><imprint><biblScope unit="volume">llT</biblScope><biblScope unit="page" from="481" to="484"></biblScope><date type="published" when="1953"></date></imprint></monogr></biblStruct><biblStruct xml:id="b4"><analytic><title level="a" type="main">The epineural sheath of a nerve as a barrier to the diffusion of phosphate ions</title><author><persName><forename type="first">G</forename><surname>Causer</surname></persName></author><author><persName><forename type="first">E</forename><surname>Palmer</surname></persName></author></analytic><monogr><title level="j">J. Anat. (Lond.)</title><imprint><biblScope unit="volume">87</biblScope><biblScope unit="page" from="30" to="36"></biblScope><date type="published" when="1953"></date></imprint></monogr></biblStruct><biblStruct xml:id="b5"><analytic><title level="a" type="main">Untersuchungen tiber die sogenannte Nervenscheide</title><author><persName><forename type="first">Clara</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">M</forename><forename type="middle">N</forename><surname>~zer</surname></persName></author></analytic><monogr><title level="j">Acta neuroveg. (Wien)</title><imprint><biblScope unit="volume">20</biblScope><biblScope unit="page" from="1" to="18"></biblScope><date type="published" when="1960"></date></imprint></monogr></biblStruct><biblStruct xml:id="b6"><analytic><title level="a" type="main">Nerve sheath as a barrier to the action of certain substances</title><author><persName><forename type="first">Crescitelli</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">F</forename></persName></author></analytic><monogr><title level="j">Amer. J. 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Stockholm 1876</note></biblStruct><biblStruct xml:id="b13"><analytic><title level="a" type="main">Some observations on perfused frog sciatic nerves --The connective tissue of the frog sciatic nerve</title><author><persName><forename type="first">Krnjew~</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">K</forename></persName></author></analytic><monogr><title level="j">J. Physiol. (Lond.) Quart. J. exp. 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Studien fiber die Wirkung der Alkali-und Erdalkalisalze auf Skeletmuskeln und Nerven</title><author><persName><forename type="first">Overton</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">E</forename></persName></author></analytic><monogr><title level="j">Pflfigers Arch. ges. Physiol. 1{)</title><imprint><biblScope unit="volume">5</biblScope><biblScope unit="page" from="176" to="209"></biblScope><date type="published" when="1904"></date></imprint></monogr></biblStruct><biblStruct xml:id="b19"><analytic><title level="a" type="main">Uniformity of Narcosis in peripheral nerve</title><author><persName><forename type="first">Rice</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">L</forename><forename type="middle">H</forename></persName></author><author><persName><forename type="first">H</forename><surname>Davis</surname></persName></author></analytic><monogr><title level="j">Amer. J. 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